2019 Mai Start mit LAP
Gründung der ViWA durch Harriet Ayero in Gulu.
Ziel war, insbesondere alleinerziehende Mütter zu unterstützen.

VIRTUOUS WOMEN ASSOCIATION (ViWA)
CBO
CONSTITUTION & BYLAWS
Erster Schritt war die Gründung einer Sparkasse, indem die Frauen jede Woche nach ihrem Treffen etwas Geld beiseitegelegt haben. Damit wurden dann die ersten Kleinkredite nur an Frauen ausgegeben.
Der Betrag variiert zwischen 25 und 50 Euro, war mit 5% pro Monat zu verzinsen und nach drei Monaten fällig. Zum Zinssatz: Er beträgt in Uganda normalerweise 20 bis 50% je Monat, je nach Verleiher.
Das zurückgeflossene Geld wurde dann wieder ausgeschüttet.
Die Rückzahlungsrate war 100%!
Die Frauen wurden in Gruppen zusammengefasst, um einen Überblick zu behalten und auch Schulungen durchführen zu können.
LAP hat sich zu diesem Zeitpunkt mit einem Betrag eines Spenders von 1000 Euro beteiligt.
Das führte dazu, dass sich die Anzahl der Mitglieder der Organisation sprunghaft erhöhten.
Im November 2019 belief sich die Zahl der Gruppen auf 20 mit je ca. 30 Mitgliedern im größeren Umkreis von Gulu, der größten Stadt in Norduganda. Auch in Minja und im nahegelegenen Opit (ca. 30 km von Gulu) gab es eine Gruppe.
Erhebliches Geld musste in Taxifahrten mit dem BodaBoda (ein Mopedtaxi) investiert werden, um die Gruppen zu besuchen.
Ausgeliehen waren im November über 1000 Euro und bereits 350 Euro zurückgezahlt. Im Dezember bereits 1200 Euro ausgeliehen und 600 zurückgezahlt. Insgesamt hat LAP in diesem Jahr 10,2 Mio. UGX oder 2800 Euro als Basiskapital zur Verfügung gestellt.
2020 vor der Corona Epidemie
Insgesamt hatte die Gruppe 17 Mio. UGX oder 4200 Euro Kapital per Ende März.
LAP hat regelmäßig überwiesen, insgesamt wieder 2800 Euro.
Leider konnten nur insgesamt 9 Gruppen Kredite erhalten, die anderen 13 mussten warten.
Im Februar war die Einweihung der neuen Halle in Minja mit einem großen Fest von ViWA verbunden.
LAP war mit insgesamt 8 Personen angereist.



Die Frauengruppen haben dann Gesangsvorführungen, kleine Theaterstücke und Berichte vorgetragen, die anschließend auch prämiert wurden



2021 Corona Epidemie
Ein Besuch war nicht möglich.
Alle Märkte wurden geschlossen, so dass die Frauen ihre angebauten Früchte nicht verkaufen konnten. Die Kredite wurden daher gestreckt.
Um die Besuche in den Gruppen weiterhin zu ermöglichen, (die Mopedtaxis waren verboten) hat ein Sponsor die Anschaffung eines eigenen Mopeds ermöglicht.

Darüber hinaus hat der Lions Club UNITAS MUNDI 500 Euro gespendet, um die Not zu lindern. Es wurden davon Hennen und Ziegen zur weiteren Vermehrung gekauft.
Die Lage in Uganda hat sich auch mental zugespitzt:
Schüler griffen zu Drogen, da die Schulen geschlossen waren.
Ehemänner verließen ihre Familien, weil das Geld fehlte.
Hier hat ViWA durch psychologische und seelsorgerliche Beratung viel geholfen.
2022
Auch in diesem Jahr war ein Besuch nicht möglich, da die Covid Restriktionen noch in Kraft waren.
Jedoch hat sich die Mitgliederzahl drastisch erhöht, weil die Frauen hier Geld leihen konnten, um Saatgut zu kaufen. Fast jede Frau in Uganda hat in ihrem Dorf ein kleines Stück Land, das sie bewirtschaften kann.
Zum Ende des Jahres gab es 1200 Mitglieder, die in 43 Gruppen organisiert waren. Leider konnte nur an 20 Gruppen Darlehen ausgegeben werden.
Im Übrigen haftet nicht die einzelne Darlehensnehmerin für die Rückzahlung, sondern die ganze Gruppe. Das erhöht den Zusammenhalt und die Bereitschaft zur Rechenschaft und Rückzahlung der Kredite.
Wir erhielten viele ermutigende Berichte von Frauen,
- die ihre Familien aufgrund der Darlehen ernähren konnten
- die die rückständigen Schulgebühren bezahlen konnten
- die sich selbständig gemacht haben und nun Geld verdienen. Sie brauchen keinen Kredit mehr!
- deren mentale Gesundheit und ihr christlicher Glaube gestärkt wurde
Das alles hat nun den Staat auf den Plan gerufen.
Er wollte nun eine Zulassung von ViWA als NGO. (Nicht-Regierungs-Organisation)
Dazu war leider eine kostspielige Registrierung erforderlich.

2023
Endlich konnte wieder ein Besuch stattfinden, und das sogar mit der Schatzmeisterin von LAP, ihrem Ehemann und ihrem Sohn.



Links: Frau Kochmann, Rechts: Harriet Ayero.

Noch ein berührender Bericht über eine ViWA Darlehensnehmerin:
Eine ältere Frau namens Kacilina Ayweeirwot im Alter von 93 Jahren, die alle ihre Kinder begraben hat, mit Ausnahme einer älteren Tochter, die noch lebt, aber auch weit weg von der Mutter wohnt, ist eine der Begünstigten eines Kredits. Kacilina wurde von all ihren Enkelkindern verlassen, ohne dass sie ihr in irgendeiner Form geholfen hätten. Als sie erfuhr, was ViWA tut, schloss sie sich einer der Gruppen in Gulu an. Die Gruppenmitglieder zögerten, sie wegen ihres Alters aufzunehmen, da sie wussten, dass sie mit der Zahlung ihres Kredits in Verzug geraten könnte, was sie nach den Regeln von ViWA dazu zwingen würde, dass die Gruppe die Rechnung zu bezahlen hat. Kacilina enttäuschte alle negativen Erwartungen der Gruppenmitglieder. Sie ist eine der treuesten Frauen und zahlt bis heute sehr effektiv ihren Kredit zurück. Da ihr Haus direkt am Straßenrand liegt, verkauft sie Besen, Holzkohle und verschiedene Arten von grünem Gemüse. Das hat die Großmutter stark gemacht und sie in die Lage versetzt, sich auf ein Bodaboda (Motorrad) zu schwingen, um sonntags die Gottesdienste in Gulu zu besuchen. Dies ist ein großer Erfolg für die Organisation ViWA!
2024
Für dieses Jahr planen wir auf Initiative der Gründerin von ViWA die erste Stufe einer Berufsschule. Sie soll den Schulabgängern von Minja und alleinerziehenden Frauen eine Ausbildung und damit Erwerbsfähigkeit ermöglichen, um ihre Kinder durchzubringen.
Im ersten Schritt ist Friseurhandwerk, Schneiderei und Kochunterricht vorgesehen.
Zur Realisierung brauchen wir die Unterstützung der W.P.Schmitz-Stiftungen, einer Unterorganisation des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Berlin.
Der erste Bauabschnitt, rot eingekreist, muss aufgrund der Stromversorgung spiegelverkehrt gebaut werden. Der Antrag ist zurzeit in Prüfung. Die Kosten belaufen sich auf 55 000 Euro.
