Jahresbericht 2019

Im Jahr 2019 erfolgten zwei Besuche in Uganda, beide zusammen mit dem zweiten Vorsitzenden Wolfgang Bienert.

Die Anzahl der ordentlichen Mitglieder per 31.12.2019 beläuft sich auf siebzehn.

Die Anzahl der Spender besteht aus mehr als 100 Personen, darunter mehrere Firmen.

Schul-Projekt Bombo

In diesem Jahr wurde unser erstes Projekt, die Unterstützung der St. Peters Secondary School in Bombo im südlichen Uganda, fortgesetzt. Google Earth: 0° 37‘ 10,47‘‘ N und 32° 31‘ 57,02‘‘ O, zu sehen sind die meisten Gebäude Stand 2017.  Die Anzahl der Schüler stieg in diesem Schuljahr auf über 1000.

Erstaunt und verwundert waren wir über die Ausmaße der neuen freitragenden Halle mit sechs Klassenzimmern darunter. Der Grund dafür ist, dass bei der Abschlussprüfung von S4 (Mittlere Reife) und S6 (Abitur) alle Kandidaten in einem Raum sitzen müssen und die Abstände zueinander in jede Richtung 1,2 m zu betragen haben. Entsprechend groß ist die Halle: 1.100 qm bei einer Fläche von 53 x 21m!

Die große Aufgabe in diesem Jahr war die Forderung der Schulkommission, die Dreistockbetten aus den Schlafräumen zu verbannen. Andernfalls werde die Schule geschlossen. Der Termin ist der Beginn des Schuljahres im Februar 2020. Das bedeutet bei ca. 800 Schülern im Internat ein großes Bauprogramm. Der Baubeginn war aufgrund von mangelnder Finanzierung erst im Dezember 2019. Wir hoffen auf Einsicht der Schulbehörde, falls es nicht ganz geschafft wird.

Beim Besuch im Februar haben wir wieder 6 Laptops mitgebracht, was leider bei weitem nicht reicht. Wenn einer der Leser einen Windows 7 tauglichen Laptop nicht mehr braucht, nehmen wir den gerne mit.

Die neuen Gebäude erfordern eine stärkere Stromleitung. Geplant ist, das dazu erforderliche Kabel bei der nächsten Reise mitzubringen und durch die Elektriker vor Ort vom Hauptgebäude durch sieben Klassenzimmer bis zum neuen Gelände verlegen zu lassen.

Hinter den Lehrerhäusern wurde noch eine zweite provisorische Küche eingerichtet. Sie ist die Voraussetzung für eine gravierende Verbesserung der Ernährung der Schüler. Statt warmen Wassers gibt es jetzt zum Frühstück Porridge. Da die Zubereitung der Bohnen mehrere Stunden in Anspruch nimmt, war ein zweiter Küchenplatz notwendig. Nun erhalten die Kinder also morgens Porridge  und dann zum Mittag und am Abend Posho und Beans.

Offen ist immer noch der Sportplatz und ggfs ein Volleyballfeld hinter dem neuen Schulgebäude.

Folgende Investitionen wurden in 2019 getätigt:

  • Finanzierung der Prüfungsgebühren für 100 Schüler im April
  • Übernahme der von der Schulkommission geforderten Feuerlöscher
  • Finanzierung des Prüfungsmaterials zur Mittleren Reife und zum Abitur in Physik, Chemie, Biologie und Landwirtschaft im September für alle Schüler
  • Zuschuss zu den Vorprüfungen im  September
  • 14 000 Euro Zuschuss zum Bau der Schlafsäle

Per Ende 2019  wurden durch monatliche Zahlungen unterstützt:

  • 6 Lehrer
  • 45 Schulplätze
  • 2 Teilzeit-Manager für Sauberkeit und Instandhaltung.

Zur Unterstützung der Maintenance und weiterer elektrischer Installationen wird David, der uns schon mehrfach geholfen hat und ausgebildeter Elektriker ist, eine halbe Stelle in der Schule erhalten. Sie wird von einem Sponsor gedeckt.

Schul-Projekt Minja

Seit September 2014 unterstützen wir ein zweites Schulprojekt im Norden von Uganda. Der Ort heißt Minja, eine kleine Siedlung ca. 40 km östlich von GULU, der letzten großen Stadt vor dem Süd-Sudan. Es handelt sich um den Bau einer Nursery (Vorschule) und einer Primary School (Grundschule). Für die Eingabe in Google Earth: Breite: 2°38’30.30″N und Länge: 32°31’54.43″O. Es ist ein  rechtwinkliger Rohbau zu sehen;  leider ist das Bild aus 2014!

Nachdem zum Schuljahresende 2018 ca. 290 Kinder die Schule besuchten, sind es zum Schuljahrstart 2019 im Januar 320 Kinder gewesen. Der Grund ist, dass wir nun zum ersten Mal eine Abschlussklasse haben, Ende des Jahres wird die nationale Prüfung für die Grundschule abgelegt. Aufgrund des guten Rufes (was insbesondere am Erteilen von Unterricht in Englisch liegt), haben Eltern einfach beschlossen, ihre Kinder auch aus größerer Entfernung in diese Schule zu bringen, insbesondere die Klasse 7 ist aufgestockt worden. Die Schule betreibt in 2019 nun 3 Vorschulklassen und 7 Primarschulklassen, ist also voll ausgebaut.

Nun ist zur Abschussprüfung wie in Bombo ein Raum nötig, in dem alle Prüflinge zeitgleich sein können mit den schon genannten Abständen. Für diesen Bau haben wir einen Antrag bei der W.P.Schmitz-Stiftung gestellt, der auch kurzfristig bewilligt wurde. So haben wir 25 000 Euro erhalten. Leider sind die Baukosten von zuerst vorgesehenen 40 000 Euro auf über 52 000 Euro gestiegen, da die Dachkonstruktion nicht wie vorgesehen verwirklicht werden konnte.

Zur Einweihung am 3. Oktober gab es ein großes Fest.

Links im Bild die Vorstellung der Prüflinge der Klasse 7.

Unten die Musikkapelle.

Über die Schuljahresabschnitte hat die Schule ca. 10 Kinder wieder verloren, da die Eltern das Schulgeld auch nicht teilweise bezahlen konnten und LAP noch keine weiteren Paten hatte.
Nachdem LAP die Gehaltsrückstände der Lehrer aus 2018 ausgeglichen hatte, sind nun 4 Vorschul- und 8 Primarlehrer tätig. Auch hier mussten im April und September weitere Rückstände von ca. 1300 Euro ausgeglichen werden.

Nun liegen auch die Ergebnisse der Abschlussprüfungen vor:

  • Die Schule ist die beste im Landkreis, da alle Schüler so gut bestanden haben, dass sie den Übergang in die Secondary School geschafft haben.
  • Zwei der Schüler zählen zu den besten im ganzen Land! Aggregate 5 heißt, eine Eins in allen 5 Fächern!
  • Leider können die Mütter, die Väter sind weg, den Jungs die Kosten für die Secondary School nicht bezahlen.

Die laufende Unterstützung konnte im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden und betrug zum Jahresende:

  • Drei Gehälter für Vorschul-Erzieherinnen
  • Je ein Lehrergehalt für die Primarstufe, für den Schulleiter und den Direktor.
  • 38 Schulplätze

Krankenstation in Minja

Der Betrieb ist nun mit 2 medical officers (Etwas zwischen Arzt und Krankenpfleger) und einer nurse  (Krankenschwester) voll in Betrieb. Insbesondere das Ultraschallgerät hat großen Zuspruch bei den schwangeren Frauen aus der Umgebung. (Links ein Originalbild)

Unterstützung der umwohnende Bevölkerung:

Neben der Krankenstation, die auch kostenlos Medikamente abgibt, wurden in 2019 mehrere Ziegen und Hühner durch eine Sponsorin gekauft und Behinderten und schlecht gestellten Familien zur Verfügung gestellt. Nicht zum Essen (!), sondern als Grundlage für eine Herde, wie die Sponsorin forderte.

Links eine teilweise gelähmte Frau (sie geht auf den Knien) mit ihren Ziegen.

Ganz links Harriet mit einem Hahn.

Neues Projekt: Microcredite an Frauen.

Aufgrund der Initiative der Frau des Direktors in Minja, Harriet, wurde von ihr in Abstimmung mit LAP eine Organisation Virtous Women Association (VIWA) gegründet, die Kleinstkredite an Frauen vergibt. Grund war für sie, dass viele Frauen von ihren Männern verlassen werden und nicht wissen, wie sie ihre Kinder durchbringen sollen. Es gab auch einige Selbstmorde aus den Gründen. Vier Sponsoren von LAP haben den finanziellen Grundstock gelegt. Man muss Mitglied von VIWA werden und kann dann auf Antrag Geld für 3 Monate geliehen bekommen. Nach 4 Monaten hatte die Organisation 800 (!) Mitglieder und bereits mehr als 300 Kredite ausgegeben.

Rückzahlungsquote: 100% (!)

Die Frauen kaufen dafür in aller Regel Saatgut, nach 3 Monaten ist Ernte, der Kredit wird getilgt und die Frauen behalten genug für sich und ihre Kinder. Zur Unterstützung der Frauen sind Gruppen eingerichtet, so dass sie von ihren Erfahrungen berichten können und zusätzliche Hilfe erfahren.

Hier wollen wir in 2020 weiterunterstützen, da das investierte Geld im Umlauf bleibt und weiteres generiert.

Entwicklung des Vereins:

Aktivitäten in Deutschland

Die Mitgliederversammlung wurde ordnungsgemäß am 6.7.2019 in Bad Soden durchgeführt. Turnusgemäß waren der erste und zweite Vorsitzende, sowie der Schatzmeister zu wählen. Die bisherigen Amtsträgen wurden in ihren Ämtern bestätigt: Heinrich Becker als erster Vorsitzender, Wolfgang Bienert als zweiter Vorsitzender und Anke Peters als Schatzmeisterin.

In Deutschland sind mehrere Veranstaltungen zur Mittelbeschaffung durchgeführt worden:

  • Vorträge durch Vorstandsmitglieder bei mehreren Veranstaltungen.
  • Bereits zum dritten Mal Teilnahme am Afrikafestival auf Burg Lißfeld im Juni.

In 2019 wurden vier Vorstandsbesprechungen durchgeführt, zum Teil als Telefonkonferenz.

Finanzielle Situation

Anmerkungen:
Der Kassenbestand zum Jahresende 2019 betrug 6 450 Euro nach 28 400 Euro im Vorjahr und ist deshalb so niedrig, weil wir in 2019 die Halle in Minja gebaut haben und eine Großspende aus 2017 dafür zweckgebunden verwendet worden ist.

Es gab in diesem Jahr öffentlichen Zuwendungen in Höhe von 25 000 Euro.

Die Differenz der Ausgaben für Afrika und den Gesamtausgaben sind Verwaltungs- , IT- und Geldtransferkosten.

Wir danken allen Spendern, die dieses Ergebnis möglich gemacht haben.

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